BÜDINGEN (co). Mit einer Spende der Main-Kinzig- und Oberhessen-Stiftung in Höhe von 3400 Euro konnten die Büdinger Malteser jetzt ein Lastenfahrrad mit Elektroantrieb samt Zubehör und Bedachung in Betrieb nehmen, das ab sofort für ihren Einkaufsdienst für Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen zum Einsatz kommen soll. Isidro Perez, Stadtbeauftragter der Malteser Büdingen, dankte bei der Scheckübereichung Petra Kalbhenn sehr herzlich „für diese großzügige Gabe, die uns den Büdinger Einkaufsdienst wesentlich erleichtern wird und somit auch ein Auto in den meisten Fällen nicht mehr nötig sein wird“. Kalbhenn ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung, die im Jahr 2012 anlässlich des Jubiläums zum 150-jährigen Bestehen der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen gegründet wurde. Ziel der Stiftung ist, die Lebensqualität von älteren Menschen zu verbessern und junge Menschen in ihrer Entwicklung und während der Ausbildung zu unterstützen. Sie freute sich, dass „wir mit dem E- Lastenfahrrad Ihren ehrenamtlichen Dienst erleichtern können, mit dem Sie älteren Menschen, aber auch Familien, die keine Möglichkeiten haben, einkaufen zu gehen, helfen können. Zudem ist der Einkauf mit dem E-Lastenbike umweltfreundlich und somit nachhaltig“.
Die Malteser Einkaufshilfe hat von der Main-Kinzig- und Oberhessen-Stiftung ein elektrisches Lastenfahrrad gespendet bekommen. Isidro Perez (Mitte) und Roy Kanzler (links) dankten Petra Kalbhenn dafür. Mit dabei waren auch der ehrenamtliche Einkäufer Jörn
Roy Kanzler, Geschäftsführer der Malteser in der Diözese Mainz, schloss sich dem Dank von Isidro Perez an und wies darauf hin, dass die Malteser auch in anderen Diözesanbereichen Einkaufsdienste eingerichtet haben. „Die Überlegung im Lockdown war: Die Menschen brauchen was zu essen. Viele können nicht gut einkaufen gehen, aus welchen Gründen auch immer. Ihnen wollen wir damit helfen“.
Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres war bereits schon einmal ein Einkaufsdienst von der Büdinger Ehrenamtsagentur und der Stadt organisiert worden. Ab August wurde die Einkaufshilfe von den Maltersern übernommen. „Es läuft gut“, sagte Perez. „Wir beliefern jede Woche mindestens vier Personen oder auch Familien und Alleinerziehende mit kleinen Kindern, die momentan keine Möglichkeit haben, einkaufen zu gehen. Die Malteser helfen da, wo Menschen in Not sind“. Das System ist ganz einfach: Unter der Telefonnummer 0170-9005816 kann man dienstags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr oder per E-Mail an die Adresse einkaufshilfe.buedingen@malteser.org seine Einkaufsliste durchgeben, bis zum Wert von 50 Euro, die von den Maltesern vorgelegt werden. Freitags oder samstags wird der Einkauf abgeliefert, samt Kassenzettel und Restgeld auf 50 Euro in einem Umschlag, die Einkäufer erhalten in einem Umschlag die 50 Euro des Kunden. „Das ist sehr praktisch und kann völlig kontaktlos erfolgen“, erläuterte Perez die Handhabung.
Er teilte zudem mit, dass der Einkaufsdienst von allen, die dafür im Einsatz sind, ehrenamtlich geleistet wird. Alle sind berufstätig und nutzen ihre Freizeit für diese sinnvolle Tätigkeit. Einer von ihnen ist der Düdelsheimer Jörn Schlender, und Perez, der auch hauptberuflich für die Malteser arbeitet, ist dabei außerdem ehrenamtlich mit von der Partie. Beide Männer und ein dritter ehrenamtlicher Kollege werden ab dieser Woche mit dem E-Lastenfahrrad unterwegs sein und die Einkäufe abliefern, da sie geübte Mountainbikefahrer sind. „Das Fahren mit dem E-Lastenbike ist fast wie mit einem normalem Fahrrad, aber gewöhnungsbedürftig wegen des schweren und langes Teils vornedran. Das Schöne allerdings ist, es wird durch den E-Motor geschoben“. Jörn Schlender ergänzte: „Zum Glück geht es jetzt per Zuschaltung mit einem Motor besser den Berg hinauf, denn wir haben auch eine Person ganz oben am Pfaffenwald, für die wir einkaufen“. Die beiden bekräftigten, dass das Fahren mit dem Lastenrad auch auf dem Pflaster in der Vorstadt und der Altstadt kein Problem sei, denn durch die drei Räder sei es sehr stabil. Allerdings wenn es regne oder nass und glitschig sei, müsse man besonders gut aufpassen, wie mit einem normalen Fahrrad auch.
Perez wies darauf hin, dass das E-Lastenbike nach Absprache auch zum Beispiel von Kindertagesstätten ausgeliehen werden könne, denn in dem Kasten vorne könnten bis zu vier Kinder sicher transportiert werden. Einsteigen können sie durch eine kleine Tür. Kalbhenn betonte, dies sei ein prima Angebot an die Kitas und ein Ausflug mit diesem Gefährt für die Kinder bestimmt „richtig cool“.
Perez und Schlender berichteten, dass selbst wenn für die Menschen nicht mehr eingekauft werden müsse, die Kontakte dennoch aufrecht erhalten blieben. Denn für viele ältere Menschen habe diese persönliche Begegnung, selbst wenn sie auf Abstand und nicht sehr lange sei, immer einen besonderen Stellenwert im Alltag. Dies begrüßten Petra Kalbhenn und Claudia Geiss seitens der Main-Kinzig- und Oberhessen- Stiftung ausdrücklich, „denn uns sind ältere Menschen sehr wichtig und mit dieser Kontaktpflege wird ihre Teilhabe am Leben gerade in diesen schweren Zeiten, in denen viele Ältere oft alleine sind und sie sich nicht mit anderen treffen können, ein Stückchen weit gefördert. Das ist ganz im Sinne der Stiftung“. Diese nimmt auch gerne Spenden entgegen, denn alle Gelder werden einem gemeinnützigen Zweck zugeführt.
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